top of page
AutorenbildSKINCI

Irreführende Kosmetikversprechen

Aktualisiert: 30. Mai

Während man an den Regalen vorbei geht werden einem die Versprechen, Schlagwörter und Empfehlungen auf den Produkten nahezu schon an den Kopf geworfen, so prägnant die Verpackungen mit diesen gepimpt werden.


Einige davon haben mich früher so stark beeinflusst, dass sie mich heute davon abhalten ein Produkt zu kaufen.

Andere hingegen sind vielleicht auch einfach nur für mich missverständlich.

Mein Liebling gleich zu Beginn:


„dermatologisch getestet“ Ein Produkt mit dieser Aufschrift muss qualitativ hochwertig sein, wenn sogar ein Dermatologe das Produkt geprüft hat, oder nicht ?

Zuerst einmal sagt die Aufschrift aus, dass das Produkt getestet worden ist. Wie ist der Test aber ausgegangen ? Selbst wenn er negativ ausfiel hat das Label seine Berechtigung. Doch unter welchen Bedingungen wurde getestet ? Waren diese über realitätsnah ? Es bleibt ein Mysterium.

Das nächste Problem in dieser Aussage ist das Wort „dermatologisch“. Das Zertifikat eines Dermatologen ist für Firmen nicht unüberwindbar.

So sehr ich an die Ehrlichkeit appelliere ist es doch Möglich, dass Firma XY Mitarbeiter XY zum „Dermatologen“ schlägt und diesen einen Test überwachen lässt.

„natürlichen Ursprungs“ Firma XY hat vor einer Zeit eine Linie mit 95% natürlichen Ursprungs verkauft. Da scheint ja nur das Beste aus der Natur drin zu sein, wie in einer Milchschnitte lediglich das Beste aus der Milch ist. Abgesehen davon, dass natürliche Inhaltsstoffe nicht zwingend besser sind, ist Paraffinöl z.B. auch natürlichen Ursprungs, da es aus Mutter Erde stammt. Natürlichen Ursprungs ist somit all jenes, welches den Ursprung in der Natur hat. Inwiefern diese Inhaltsstoffe im Nachhinein synthetisch verändert werden ist für diese Aussage nicht von Belangen.

„SPF“ ist der Sun Protection Factor (dt.: LSF = Lichtschutzfaktor). Eine Creme mit SPF 30 Angabe muss diesen auch erfüllen, um diesen zu erreichen ist aber mehr Creme notwendig als die meisten nutzen. Im Labor wird der SPF unter Verwendung von 2mg/cm² ermittelt. Dr. Neal Schulz Demonstration → hier.


„porenverfeinernd“ Wer wünscht sich denn keine feinen Poren ? Doch wenn, dann bitte dauerhaft.

Es gibt durchaus Produkte die in der Lage sind die Poren zu verfeinern, die meisten bedienen sich jedoch des Alkohols oder Witch Hazel Water. Zwei Beispiele von vielen verschiedenen astringierend (zusammenziehend) wirkenden Ingredienzen. Leider ist die Wirkung nur von kurzer Dauer und verschlimmert das eigentliche Problem.


„Für empfindliche Haut“ Wie es so häufig der Fall ist sollte solchen Empfehlungen nicht blind vertraut werden. Zu häufig finde ich vor allem stark irritierende Duftstoffe in solchen Produkten, die dort nichts zu suchen haben. Der Begriff der sensiblen Haut basiert zudem auf subjektiven Irritationen und schließt Hautkrankheiten aus. Ein als "für empfindliche Haut" ausgelegtes Produkt korrespondiert nicht automatisch mit den Bedürfnissen Deiner Haut, weil Du glaubst sensible Haut zu haben. "Rub-resistant": Auf deutsch etwa: Resistent gegen mechanisches Abreiben. Während am Strand, der Sand besonders stark, durch die Creme, an der Haut kleben bleibt und so den SPF erhöht, bin ich dazu geneigt den Sand lieber abzurubbeln, weil er mich stört. Ein Test verschiedener "rub-resistant" Sonnencremes zeigte, dass ein folgendes Abrubbeln der Sandkörner den Sonnenschutz stark verringerte (um ca. 40% ±12). Es gibt keinen Standard für das Testverfahren von Resistenz gegen Reibung. Rub-resistant lässt uns Freiraum für jegliche Spekulationen. Interessant zu erwähne ist allerdings, dass wasserfester Sonnenschutz verallgemeinert resistenter gegen Reibung ist. "fragrance-free" bedeutet, dass das Produkt keinen deutlich wahrnehmbaren, parfümierten Duft hat. Jenes Produkt kann dennoch Duftstoffe enthalten um den Eigengeruch zu maskieren.

Für die Haare:


„Hitzeschutz“ Für diejenigen, die darin vertrauen, dass ein Hitzeschutzspray die Haare vor 220°C schützt: Hände einsprühen und dann noch wagen in 'nur' 80° heißes Wasser halten ?

Hitzeschutzprodukte sollen das Haar umhüllen mit einem Material, dass Hitze so gering wie möglich leitet. In vielen Fällen werden Silikonöle verwendet, weshalb Haarseren/-elixiere auf Silikonbasis auch als Hitzeschutz vrwendet werden können. Bei Produkten mit hohem Wasseranteil besteht die Gefahr, das Wasser durch Glätteisen oder Lockenstab zum Kochen zu bringen, woraufhin Proteine zerstört werden. Im schlimmsten Fall löst sich die Struktur und das Haar zerfällt an jener Stelle.

Opmerkingen


bottom of page