Wonach suchen wir in Haarpflege Produkten?
Magische Öle und eine gute Portion Proteine, schließlich besteht unser Haar aus Protein und die wertvollen Öle sollen mit ihren noch wertvolleren Bestandteilen Haarschäden reparieren und unseren Haaren den Weg zu attraktiver Schön- und Gesundheit ebnen.
Gesundes Haar gibt es ebenso wenig, wie es ungesundes Haar gibt, da es kein lebender Organismus ist und sich somit auch nicht selbst heilen kann. Ich mag mir die Folter auch nicht vorstellen, die so ein Friseurbesuch oder ein Glätteisen mit sich bringen würden, wären Haare lebendig.
Botanische Öle hin oder her. Behentrimonium Chloride und Amodimethicone :)
Tiefennährender Bullshit
Haarpflegeprodukte lassen sich gut mit exotischen Ölen vermarkten. Dabei gelangen nur die wenigsten Öle ins Haarinnere. Solche, die ins Haarinnere gelangen, brauchen Zeit zum Eindringen. VIEL ZEIT. Das ist mit fünf Minuten Einwirkzeit nicht getan. In den Pflegeprodukten ist sowieso zu wenig von den angepriesenen Ölen enthalten, um DEN UNTERSCHIED zu machen
Mehr Infos zu effektiverem Einsatz im Beitrag zu Haarölen.
Von pflegenden Tensiden und Salzen
Unser Haar ist leicht negativ geladen und diese Ladung verstärkt sich, umso geschädigter das Haar ist. Aus der Physik wissen wir, dass sich gleiche Ladungen abstoßen. Zu erkennen ist dies häufig an "fly away"-Haaren des Deckhaars.
Zur Beruhigung der negativen Haaroberfläche eignen sich kationische (positiv geladene) Verbindungen, wie die, in den Pflegespülungen dominierenden, Alkylaminen und Quats, welche sich an die Haaroberfläche klammern, die Ladung neutralisieren, Reibung vermindern, Kämmbarkeit verbessern,die Haare geschmeidiger machen und haariges Wirrwarr reduzieren.
Zwar haben Alkylamine und Quats oberflächenaktive Eigenschaften (kationische Tenside), durch ihre besonders starke Adhäsion (Anziehungskraft) an die Schuppenschicht (Cuticula) lassen sie sich jedoch, trotz ihrer Wasserlöslichkeit, nicht einfach mit Wasser ausspülen. Die Quats binden dabei stärker an die Haaroberfläche als Alkylamine und überstehen meist eine Haarwäsche.
Alkylamin Salze
Stearamidopropyl Dimethylamine C₁₈ ; 1 - 5 %
Behenamidopropyl Dimethylamine C₂₂ ; 1 - 5 %
Isostearamidopropyl Dimethylamine C₁₈ ; 1 - 5 %
Quats (quartäre Ammoniumverbindungen)
Mit längeren Alkylketten (C₂₀-₂₂) erhöht sich die Intensität der Adhäsion. Je kürzer die Alkylketten (C₁₆), desto wasserlöslicher und weniger buildup-anfällig die Verbindungen.
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